Lernblockierungen und Eigensteuerung
Lernblockierungen
Die Lernblockierungen entstehen auf Grundlage einer ungünstigen Eigensteuerung. Obwohl sie sich oft erst in der Schule zeigen, sind sie schon viel früher entstanden. Zum Beispiel, wenn ein Kind erfolgreich Schwierigkeiten vermieden oder sich bei Anforderungen verweigert hat, wenn es aufgrund eines zu hohen Schwierigkeitsgrades zu viele Misserfolge erlebt hat oder für die Anstrengung nicht gelobt, sondern allzu sehr an seiner Leistung, dem Ergebnis, bewertet wurde.....(also eine ungünstige Außensteuerung erfahren hat). Das Kind/ der Jugendliche wird dann nicht mit ganzer Kraft an die Lerninhalte heran gehen, sondern stattdessen die bis dahin erworbenen Abwehrstrategien einsetzen. Es/er hat ein unangenehmes Gefühl beim Lernen und setzt seine Intelligenz ein, um die Leistungsanforderung zu vermeiden (Belohnung Typ 2 siehe Lerngesetze). Oft entsteht erst dadurch der Rückstand zu den Mitschülern und vergrößert sich ständig.
Eigensteuerung
Bevor Therapie bei z. B. grob- und feinmotorische Störungen erfolgreich sein kann, muss sicher gestellt werden, dass der Patient/Klient über eine positive Eigensteuerung verfügt. Das heißt beispielsweise, dass er sich auch bei Schwierigkeiten anstrengt, den problematischen Lern-/Leistungsbereich nicht vermeidet, bei auftretenden Fehlern wohlwollend mit sich umgeht, sich über die eigene Anstrengungsbereitschaft und über Erfolg freut, bei Lob „zündet"........
Viele Kinder, die in ergotherapeutische Behandlung kommen, haben bereits ein negatives Selbstbild und Vermeidungsstrategien bezüglich des schwierigen Lerninhaltes entwickelt.
Eine ungünstige Eigensteuerung zeigt sich besonders deutlich im Schulalltag und führt zu Schulunlust, unangemessenem Verhalten im Unterricht und Lernblockierungen.
Es ist äußerst wichtig, die Einflussnahme durch möglichst alle nahen Bezugspersonen (Eltern, Lehrer, Erzieher, Therapeuten, Familienhelfer...) so zu gestalten, dass eine positive Eigensteuerung aufgebaut werden kann und keine Vermeidung der schwierigen Situationen mehr möglich ist. Dadurch kann die Problemsituation gemeistert und das Potenzial des Kindes voll zur Entfaltung gebracht werden.
Diese Arbeit bieten wir in unserer Praxis an. Ausgehend von der konkreten Situation jedes Kindes wird ein Konzept erstellt und dessen Umsetzung in Teilschritten erarbeitet und geübt. Dabei sind eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern und die Umsetzung der Therapieinhalte im täglichen Alltag entscheidend für den Erfolg.
Das Training beinhaltet den Aufbau einer positiven Eigensteuerung und die Vermittlung geeigneter Lernmethoden und –abläufe. Wir arbeiten nach dem IntraActPlus-Konzept.
So wird aus Schulfrust wieder Schullust.